Geschichte der Gemeinde Gyhum
Die Gemeinde Gyhum mit ihren Ortsteilen Bockel, Hesedorf/Gyhum, Nartum und Wehldorf hat rd. 2.333 Einwohner auf 4.844 ha und liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend, die den Besucher zur Erholung und Entspannung einlädt.
Die Gegend um Gyhum war schon in urgeschichtlicher Zeit bewohnt. Nach den ältesten Funden lässt sich die Besiedlung bis in die mittlere Steinzeit (ca. 800-4000 v. Chr.) zurückverfolgen. Weitere Funde stammen aus der Bronze- und Eisenzeit.
Der Name Gyhum deutet auf die Gründung des Ortes in altsächsischer Zeit hin. In dem Namen steckt der uralte Personenname Gye oder Guy und das Wort hem-heim. Ein Altsachse namens Gye oder Guy wird den Ort für seine Sippe gegründet haben.
Ein um 1200 erwähntes Rittergeschlecht, die von Geihem, welches sich nach dem Ort Gyhum benannte, und hier seinen Wohnsitz hatte, war vermutlich ein früher Inhaber des Gerichtes zu Gyhum. Über das Rittergeschlecht von Geihem ist weiter nur bekannt, dass Sigibold de Geihem zu den Rittern der alten Grafschaft Stade gehörte, die dem Erzbischof von Bremen als neuen Landesherren huldigten und ihm den Treueeid leistete (1218). Später fiel der Besitz an die Adelsfamilie von Borch. Nach dem Tode von Iwan von Borch (1502) gingen die Besitztümer an seine Tochter Ilse Margarethe über, die sich mit Otto von Düring verheiratete. Dieser errichtete in Bokel einen selbstständig bewirtschafteten Großhof.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648 wurden in und um Gyhum viele Gebäude und große Ländereien zerstört. Armut war die Folge, die erst Anfang des 19. Jahrhunderts überwunden wurde.
Während des Siebenjährigen Krieges, in dem sich hannoversche Truppen unter Herzog von Cumberland und französische Truppen unter dem Kommando des Marschalls Richelieu gegenüberstanden, hatten französische Truppen in Gyhum ihr Lager aufgeschlagen. Eine alte Lagerkarte, ´´Camp de Gihum´´, ist aus dieser Zeit noch erhalten.
Die Reformation erfolgte in Gyhum um ca. 1525. Ein weiterer Einschnitt geschah im Jahr 1848. Damals brannte das Pfarrhaus bis auf die Grundmauern nieder, wobei der damalige Pastor Pape starb. Auch sind alle Dokumente, Aufzeichnungen und die Dorfchronik vernichtet worden.
Um 1908 zählte der Ort Gyhum 376 Einwohner, 40 Jahre später waren es 734 Einwohner (1947).
Vom 2. Weltkrieg war Gyhum unmittelbar betroffen. Am 25.04.1945 fanden Kampfhandlungen um Gyhum statt, wobei Gyhum von den Engländern eingenommen wurde und viele Häuser im Dorf beschädigt bzw. zerstört wurden.
Nach dem Krieg wurde Gyhum eine eigenständige Gemeinde. Im Jahr 1974 verliert Gyhum im Rahmen der Kreisreform die Eigenständigkeit und bildet mit den Ortschaften Hesedorf, Bockel, Wehldorf und Nartum die Gemeinde Gyhum. Diese wurde wiederum der Samtgemeinde Zeven angegliedert.